10.04.2024
Es ist jetzt genau 20 Jahre her. Ich war Journalist. Und für die „Welt“ unterwegs im tiefsten Sachsen. „Schreib doch mal was über diesen neuen Pilgerweg“, hatte mir mein Redaktionsleiter gesagt. „Bitte worüber?“, habe ich ziemlich entgeistert erwidert. Immerhin war das noch die Zeit vor der großen Hape-Kerkeling-Pilgerwelle und seinem Bestseller „Ich bin dann mal weg“.
Aber dann bin ich los gegangen. Allein. Auf dem damals neu ausgeschilderten Pilgerweg von Görlitz nach Erfurt. Ein Abenteuer. „Wenn ich ehrlich bin, konnte ich Spaziergänger noch nie ausstehen.“ Mit diesen Worten habe ich meine Reportage begonnen, die ich unterwegs geschrieben habe. Ich habe mir den Artikel gestern noch einmal angeschaut. Schon interessant.
Denn rückblickend kann ich sagen, dass dieses Pilgern eine entscheidende Station auf meinem Weg zum Theologiestudium war. Das habe ich nur wenige Monate später begonnen. Dort hat dann gleich in der allerersten Uniwoche einer hinter mir gesessen, den unser Lateinlehrer nur „Engellöckchen“ gerufen hat. Das war Nicolas Budde.
Heute sind wir beide Pfarrer in Kladow. Nicolas ist der Pilgerpfarrer des Kirchenkreises. Wie schön, dass wir am kommenden Sonntag um 11 Uhr in der Dorfkirche gemeinsam mit einem „Wegeteam“ und vielen anderen einen Pilgergottesdienst zum Auftakt der Pilgersaison feiern. Auch der Popchor Spandau ist dabei. In der Schilfdachkapelle findet am Sonntag kein Gottesdienst statt.