16.04.2024
„Das ist einfach tierisch gut.“ So oder so ähnlich war mein Gedanke, als ich von der Fortbildung gehört habe, an der Merle in der vorigen Woche teilgenommen hat: „Emmaus zu Pferde.“ Was für ein Titel. Ungewöhnlich. Eine Weiterbildung mit einem anderen Blick auf Seelsorge. Alles zwischen Wäldern und Wiesen. Nur draußen. Zusammen mit Pferden. Und der Theologin Sabine Schröder, die sagt: „Von Pferden habe ich viel über Gott gelernt.“ Was denn, habe ich sie neugierig gefragt. „Eine hohe Sensibilität, große Stärke und Schönheit, aber auch Klarheit und Akzeptanz.“ Einsichten, die von der Beobachtung ausgehen, dass Pferde eigentlich Fluchttiere sind. Also ständig aufmerksam sein müssen, um Gefahren sofort zu erkennen. Aber auch in der Lage sind, im richtigen Moment zur Ruhe zu kommen und zu grasen. „Sie können Spannungen perfekt regulieren“, so Sabine Schröder. Genug Ansatzpunkte, um über Seelsorge nachzudenken, aber auch persönliche Themen zu bearbeiten. Gemeinsam sind die Teilnehmenden also unterwegs gewesen wie die Emmaus-Jünger in der Ostergeschichte. „Wenn ich zweifele, zweifeln die Pferde mit, wenn ich mutig bin, kommen sie mit, wenn ich nicht mehr weiter weiß, gehen sie voran“, hat Merle hinterher erzählt. Und auch: „Die Pferde haben mich gelehrt, präsent zu sein – und es zu bleiben.“