13.01.2023
„Woher kommt mir Hilfe?“
Seit Tagen erreichen uns aus Lützerath im rheinischen Kohlerevier Bilder einer Dystopie. Von Aktivisten, die sich an Hindernisse ketten. Von Polizisten in Kampfausrüstung, die mit Schmerzgriffen ein Dorf räumen. Und im Hintergrund der gefräßige Kohlebagger aus dem Jahr 1961 – der wie ein Relikt aus dem fossilen Zeitalters wirkt. Der Fotograf Marius Michusch hat die Bilder aufgenommen, denen man sich kaum entziehen kann. Sie haben eine Sogwirkung. Sie sind bedrohlich. Sie machen Angst. Wachrüttelnder Alarmismus? „Ich will nicht eure Hoffnung, ich will, dass ihr in Panik verfallt“, hat Greta Thunberg 2019 in Davos gesagt. Aber ich will überhaupt keine Panik. Ich will Hoffnung, Zuversicht und Optimismus, ohne naiv zu sein. Denn die leer stehenden Häuser von Lützerath sind nicht halb so wichtig wie eine Jugend, die auch weiterhin der Demokratie vertrauen kann und nicht erleben muss, wie die Industrie ihre Interessen durchsetzt. „Woher kommt mir Hilfe?“, fragt der Psalmbeter in der Bibel. Und gibt sich die Antwort: „Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Einen Gottesdienst, der stärken soll, wollen wir am Sonntag feiern. „Nur Mut“, lautet die Überschrift. Christian Deichstetter begleitet uns an der Orgel. Angelika Fiukowski freut sich im Kindergottesdienst auf die Kinder.