Segen gibt es manchmal in Strömen

Segen gibt es manchmal in Strömen. Das haben wir heute gelernt. Denn schon früh am Morgen hatte der Himmel seine Schleusen geöffnet. Nicht nur für sanfte Tropfen, sondern für einen kräftigen Landregen. Eigentlich wunderbar, aber nicht für einen Open-Air-Gottesdienst im Gemeindegarten. Oder? Viele haben sich gefragt, ob wir wirklich 37 Konfirmandinnen und Konfirmanden segnen oder nicht eher Schwimmabzeichen verleihen wollten. Doch während das Wasser auf die Regenschirme prasselte, zeigte sich auf den meisten Gesichtern der mehr als 700 Besucher bald eine bemerkenswerte Zuversicht – eine Mischung aus Trotz und stillem Humor. „Viel Regen bringt Segen“, diesen Satz habe ich vor Beginn des Gottesdienstes heute mehrmals gehört. Und selten wurde ein Sprichwort derart wörtlich eingelöst. Am Ende war es ein feierlicher Konfirmationsgottesdienst in anderthalb Stunden, der nicht trotz, sondern gerade wegen des Wetters in Erinnerung bleiben wird. Und schon als der vielstimmige Popchor Spandau zum Einzug der Konfis sang, wurden die Regentropfen zur Begleitmusik eines schönen Gemeinschaftsgefühls. Am Ende blieb bei Nicolas Budde und mir sowie unseren Vikaren Jan-Niclas Bertram und Gottfried Wapler: Dankbarkeit. Für alle, die kamen, für alle, die halfen, für unsere mehr als 30 Teamerinnen und Teamer – und für die Erkenntnis, dass Segen manchmal wirklich in Strömen kommt.